25.07.2009

When backspace is removed ...

Ich liebe diese Diskussionen ...

Kennt wer Q10? Nicht dieses Präperat ... sondern den ultimativen Textschreiber. Als ich Anfang letzten Jahres das erste Mal davon gehört hatte, habe ich mich direkt daran gesetzt, das Teil in einer Web-Form nachzubilden, so hat es mich fasziniert. Minimalismus für den rechten Gebrauch. Hat ich damit auch was geschrieben? Nein! Ist wieder sang und klanglos in der Versenkung verschwunden. Warum? Weil wer tut sich das wirklich an - einen Editor, mit dem man nicht zwischen Dateien hin- und herhüpfen kann, welcher durch die Zwischenablage zu Dreh- und Angelscheibe wird.

Soviel dazu.

Und nun heute der Zufallstreffer. Hier gibt es ihn, den Editor, der keine Backspace-Taste hat. Wo man keine Zwischenablage hat. Nein, nicht ein Programmierübungsbeispiel ... er ist so per Anforderungprofil als Entwicklungsauftrag entstanden. Freeware natürlich. Und hier wird über ihn heftig diskutiert. Es ist erstaunlich, dass solch ein Texteditor anregt zum Filosofieren (ndR = neue deutsche Rechtschreibung). Ja sogar ich denke darüber nach.

Kann ein Texteditor - ein Schreibwerkzeug auf einem Computer so reduziert werden, dass es nicht mal abspeichert, sondern nur druckt ... und dann ist alles wieder weg? So wie früher auf dem Typewriter, der gute alte Schreibmaschine ohne Korrekturtaste.

Undenkbar? Nein nicht wirklich. Auch bei Twitter ist nach dem Wegschicken des Tweeds keine Korrektur mehr möglich! Alte Zeiten - neue Tools. Web 2.0 machts möglich.

2 Kommentare:

  1. "Alte Zeiten, neue Tools" schreibst du. Nennt man auch "Alter Wein in neuen Schläuchen" ;-)

    Das wird allerdings in der Regel pejorativ verwendet, wohingegen ich die Idee der reduzierten Tools immer wieder faszinierend finde. Das liegt vor allem an deren Fähigkeit, das eigene kreative Potenzial stärker auszuschöpfen. Ich nutze z.B. für's Fotografieren lieber Objektive mit fester Brennweite, denn sie erfordern kreative Anpassung an die Situation. Und ein Tool wie Twitter zwingt mich, das Essenzielle in wenigen Zeichen auszudrücken. Und zu lesen, bevor ich es absende :-)

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  2. Ich kann dem einen wie dem anderen (Essentielles und Gelesenes) nicht viel abgewinnen, dafür ist Twitter einfach zu flüchtig und der Informationsgehalt zu gering. Aber der Unterhaltungswert ist halt ähnlich hoch wie bei den World-Channels in diversen Games, wo ich mich auch stundenlang an netten Gesprächspartnern erfreue.
    Da ich keine Potentiale habe, kann ich sie auch nicht beim Fotografieren ausschöpfen ... ich male meist ein Bild, geht einfach schneller und spiegelt das Abbild meiner empfundenen Wirklichkeit besser wider ;)
    Nachsatz: Ich finde Twitter als Dienst nicht sonderlich aufregend, aber die Tatsache, dass man über ihn an spannende Leute herankommt (die ich vermutlich woanders nicht vor die Tastatur bekomme), ist es wert, sich damit zu beschäftigen. Es ist und bleibt die Kommunikation und die Kommunikationsgelegenheit, nicht die Technologie, die uns zu ungeahnten Welten führt ...

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