24.07.2009

push versus pull

Manchmal kommt man zu neuen, alten Themen ganz unverhofft *guck*. So wie ich da gestern zum Thema 'push'. Und man fragt sich, wieso hat sich das 'alte' Thema solange versteckt. Ich meine damit die Server-push-Technik, die sich schon immer im MIME beim HTTP versteckt hatte. Werde das mal auf meine Interessen-Liste stecken.

Das Thema hat es aber noch auf andere Weise in sich. Was wäre, wenn in jedem Mobile (Handy) eine komplette Server-Landschaft ihren Dienst tun würde und wir nicht mehr japsend mit unseren Endgeräten irgendwelche Dienste in Anspruch nähmen, sondern gleich direkt den Server-Server-Connect pflegen würden. Zum Beispiel mit einem E-Mail-Server würden wird doch komplett alles Push-Dienste wie sie z.B. im Blackberry-Konzept verwendet werden, ad acta legen können. Und das push-Konzept im iPhone bräuchte man auch nicht. Klar, man wäre nicht mehr zu erreichen, wenn man das Handy ausmachen würde. Aber das könnte man ja auch verhindern, indem man dem Handy den Abschaltknopf wegnimmt. Klar werkeln dann mehr Programme rum und man braucht mehr Power - aber das hat bislang ja auch niemanden ernsthaft von irgendwas abgebracht.

Am besten direkt mit IPv6 gleich morgen realisieren. Da könnte man jedem Dienst auf dem Handy eine eigene IP-Adresse zuweisen und das ganze Port-Geraffel fiele weg.

In meinen Gedanken bin ich schnell noch einen Schritt weiter gegangen. Brauchen wir eigentlich überhaupt noch Kommunikationsformen, die mittels E-Mail, Handy-Telefonat, SMS oder Chat gerichtet zwischen zwei Kommunikationspartnern ablaufen? Oder müssen wir uns nicht langsam zugestehen, dass dieses One-to-One-Modell überholt ist? Ich meine so wie die Ehe zu zweit? In der Diskussion über Copyright, Urheberrechte, Patente gibt es wohl auch die Einsicht, dass der Schutzgedanke geistigen Eigentums weder allgemein akzeptiert ist, noch die Welt wirklich nach vorne bringt. Warum dann nicht auch die Internet-Realität betrachten. E-Mails sind doch meist für die Spam-Tonne. Und dank Facebook, Twitter und Konsorten, kommuniziert man doch eher an die Welt und nicht an einen einzelnen Person. Also weg mit der ganzen gerichtete Kommunikation!

Wenn man was zu sagen hat, egal an wen, dann schreibt man das in seine Webseite und lässt die anderen, die es betreffen könnten, danach suchen. So funktioniert das auch bei Twitter, wenn man seine Friend-List oder ein spezielle Thema abonniert hat. Es geht doch. Man darf nur nicht unterstellen, dass man auch gelesen wird. Aber auch das kenne wir doch ... Rechnungen werden ungelesen weggeschmissen ;) Klar wird das ein gewisse Umstellung in den Interaktionsformen nach sich ziehen, Verträge werden nicht unbedingt immer wirksam, Geschriebenes verliert an Bedeutung, und vielleicht muss man das ganze Rechtssystem neu schreiben. Aber auch das wäre ja nichts Neues. Ich kann mich noch lebhaft erinnern, dass es vor 30 Jahren undenkbar war, dass man Verträge/Bestellungen per Fax oder per E-Mail hätte vornehmen können. Und heute? Völlig normal. Das Finanzamt nimmt ohne Internet ja gar keine Steuererklärung mehr an ...

Also lasst uns in Zukunft nicht mehr mit einzelnen Personen Gespräche führen, sondern immer mit der 'Welt'. Wir könnten immer alle Gedanken aller lesen und Heimlichtuerei wäre abgeschafft; am besten Verschlüsselung auch. Wie viele Investitionen man dadurch sparen könnten und auch die Kriminalität würde auch drastisch abnehmen ... siehe Minority Report.

Ich freu mich drauf und trage auch gerne mit meinen "Social Web"-Kontakten und Kommunikationsformen dazu bei, dass es in diese Richtung geht.

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