14.04.2009

Seminare designen

Beim Aufräumen fiel mir ein Prospekt in die Hand: SEMINARDESIGNER. Ein PC-Tool, das mein Interessen weckt. Auf der Webseite gibt es eine kleine Vidoedemo, die in aller Kürze das Wesentliche zeigt. Ja, es sieht ein wenig altbacken aus, aber das ist ja nicht das entscheidende. Wichtig sind die Möglichkeiten und die Freiheitsgrade (muss man sich verbiegen, wenn man das Tool einsetzt) und ich denke, da hat Michael ein durchaus als offen zu bezeichnendes System geschaffen.

Vorsicht, es ist kein Moodle oder sowas ähnliches. Es geht hier nicht darum, dass die Teilnehmer von einer Web-Plattform her versorgt werden. Es geht bei dem Tool darum, wie man Seminarveranstaltungen plant und inhaltlich/methodisch gestaltet.

Was ich auf die Schnelle nicht gefunden habe, ist, ob es einen Austausch zwischen verschiedenen Instanzen des Seminardesigners gibt, zum Zwecke des Austauschs von Inhalten und Abläufen. Also die Frage nach den Schnittstellen gestellt.

Nebenbei entdecken ich auf der Webseite eine Info über didaktische Methoden. Ich bin überrascht. Ich bin zwar sonst kein Anhänger von solchen Dingen, aber diese kleine Sammlung ist interessant.

12.04.2009

Twitwiki - Version 1

Ich hatte ja schon die Idee mit einen Screeny abgekündigt: Twitwiki. Jetzt ist es soweit. Ich hab die Zeit gefunden, mal die Dateien zu kommentieren und für den Download aufzubereiten. Man findet sie hier.

Viel Spaß.

07.04.2009

E-Books

Ich warte schon seit rund 15 Jahren auf vernünftige E-Book-Reader. Grund dafür, es spart Bäume (Papier) und könnte so viele zusätzliche Funktionen wahrnehmen:

- automatisch vorlesen,
- automatisch übersetzen,
- Bücher in verschiedenen Auflagen und Versionen vorhalten (und sogar aktuell halten, wenn vernetzt),
- Anmerkungen automatisch verwalten (gescheite Software dafür gibt es bis heute noch nicht)
- automatisch gesprochene Kommentare als Text hinzufügen (Spracherkennung),
- Lesefluß-Abweichungen in Büchern ermöglichen,
- Frage/Antwort-Spielereien
- Lexika-Integration
... die Liste ist nicht zu Ende ...

Im Grunde ein Gerät mit dem man alles tun kann (PC, Handy, Notebook, Web, Navi, Foto, GPS, MediWatch, ...), man bräuchte nur noch ein Gerät ... den Companion.

Wenn es dann noch universelle Standards gäbe, so dass man auch in 250 Jahren die E-Books von heute abspielen könnte ... und wenn die E-Book-Geräte nur 100 Euro kosten würden und die E-Books nur 10% der heutigen Bücher kosten würden ... dann könnte man langsam darüber nachdenken, ob es perfekt wird. Klar, es müsste unterschiedliche Größen-Formate geben, ich denke an die schönen Folianten im A3-Format ... Und natürlich müsste man auch lesen können, obwohl auch Bilderbücher als E-Books ihren Charme hätten.

Aber es wird natürlich erst einmal anders kommen. Zur Zeit formieren sich die Hersteller von E-Book-Geräten und ihre Pendants, die Verlage. Sie produzieren teuren (nicht wirklich guten) Schnickschnack ohne wirklich RAM und Integration für einen Preis, wo man einen guten PC für bekommt. Dann kommt noch die Format-Vielfalt, die geringe Aussicht auf Zukunftssicherheit (Wer macht mal einen Kaufvertrag über ein E-Book mit Funktionsgarantie in 100 Jahren???? Locker mit gedruckten Büchern möglich) und die unsägliche DRM-Geschichte ... Also lernfähig sind sie nicht, die E-Book-Verkaufsgemeinschaft. Sie hätten doch mittlerweile lernen müssen, wie es mit den MP3-Portalen funktioniert und was der Kunde eigentlich will. Auch ist überhaupt nicht zu verstehen, warum sie jetzt Profit machen wollen ... sie können sich doch 20 Jahre Zeit lassen, bis es break-even wird ... wenn E-Books mal da sind, dann wird es doch keine anderen Bücher mehr geben. Aber wahrscheinlich sind die Leute immer noch überzeugt davon, dass ihr Ansatz eh nur für ein paar Jahre gut ist ... was soll man mehr dazu sagen.

Die Buchhändlerin wollte mir erklären, wie das E-Book von Sony funktioniert und musste gleich bei meiner ersten Frage passen ... Sie entschuldigte sich und sagte, ich wäre wohl nicht die typische Zielgruppe für E-Books, weil Bücherkäufer ja eher nicht-technisch versiert sind. Mein Interesse an einem E-Book-Reader reicht wohl nicht und meine 35 Buch-Meter sind wohl auch nicht wirklich bedeutsam, mich als Zielgruppe zu identifizieren. Danke schön auch ... ich werden meine Computerfachbücher nun doch woanders kaufen.

In einem Artikel zu E-Books wird Thomas Schierack zitiert, die E-Book-Vermarktung wird bei der Verlagsgruppe Lübbe vorerst auf Science-Fiction-Literatur liegen, denn SciFi-Fans seien webaffiner. Wohlan, es bleibt zu hoffen, dass diese Zielgruppe sich das gefallen lässt.

Meine Prognose: Es wird werden wie bei den anderen Medien. Nach einer Zeit des Herumspielens wird irgendwo ein offener Standard kommen und den Markt aufrollen. Bis dahin getätigte E-Book-Käufe sind dann für den Arsch. Die Buchläden werden drastisch verschwinden (ich kann ja auch schon heute fast alle gedruckten Bücher beim Computerversender Alternate bestellen) und 90% aller Bücher wird es dann als Downloads geben, da wird Amazon schon für sorgen. Die Lesegeräte werden in die Handies und Netbooks integriert, das liegt doch auf der Hand - auch wenn sich die Handies und Netbooks noch dramatisch weiterentwickeln werden, so dass sie sich von heutigen sehr unterscheiden werden. Sie werden bei einschlägigen Medien-Kaufhäusern im Regal stehen.

Bei allem fehlt eines, was keiner bislang in die Marketing-Strategie eingeplant hat: Das (unprofessionelle) Vorlesen durch Menschen wird an Bedeutung gewinnen. Wieso ich darauf komme? Mit der Einführung von PowerPoint haben sich auch die Vorträge verzwanzigfacht ...

Was fehlt den E-Books wirklich? Die Kollaborations-Komponenten und das Modul zum Schreiben und Veröffentlichen von Büchern. Erst wenn jeder ein Autor werden kann und wenn jeder mit anderen über seine Meinung kommunizieren kann, werden die E-Books ihre Reife erlangen. Mal sehen, wie der Nintendo zum Bücherschreiben ausfallen wird.
 
(c) 2008 by 至 Itari