Ohne mir was dabei zu denken, hab ich im Blog von Christian gefragt, worin sich seiner Meinung nach Twitter von einem Chat-Channel unterscheidet. Die darauf folgende Diskussion brachte mehr oder weniger zu Tage, dass es sehr unterschiedliche Meinungen dazu gibt.
Die Funktion des Twittern als wechselseitiges Wahrnehmen scheint latent auch bei denen wirksam zu sein, die sich durch Tweeds lediglich in Pose (und ihren Blog und sonstige Web gestützte Beiträge) werfen. Der Unterschied der Wahrnehmung liegt wohl eher darin begründet, wie viel Zuspruch sie sich durch andere Kommunikationsmittel verschaffen können.
Und ich bleibe dabei. Für jene, die wenig befriedigenden Sozialkontakt haben und sich durch die Faszination der Web-Kommunikation (schnell, zum Teil unverbindlicher, 24-Stunden-Präsenz usw.) endlich mitteilen können, übernimmt Twitter vorwiegend die Funktion des World-Channels eines Chats: Ich bin, also twittere ich, also kann mich jemand wahrnehmen.
Twitter ermöglicht aber auch alle anderen Funktionen eines Chats: Gruppenbildung (durch Follower und Following), den öffentlichen Dialog und den direkten Dialog. Es gelten auch die gleichen Kommunikationsregeln: Wer nicht zu mir gehört (oder zuhört), den kann ich ausschließen. Wer mir nicht antwortet, den ignoriere ich (Ignore-List).
Ich glaube auch, dass emotionalen Tiefschläge möglich sind. Wer mit Twitter nicht zurecht kommt, greift auch sofort zum Gegenangriff per Skeptizismus: "Hab ich ja gleich gewusst, dass Twitter nicht wirklich was für mich ist ..."
Overview
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2008
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Dezember
(16)
- Reale Suchtgefahr fürs virtuelle Ich
- Über die Liebe
- Liuvar Alveredar
- Eine Geschichte über die Ahnen einer Hexe
- Moderator 2.0
- Web 2.0 - Mensch 2.0 - Avatar 2.0
- Ich twittere, also bin ich - Teil 4
- Ich twittere, also bin ich - Teil 3
- Web 2.0
- Bloggen - Twittern - Replien
- Ich twittere, also bin ich - Teil 2
- Ich twittere, also bin ich - Teil 1
- Foto-Freundin
- Grenzen
- Die zehn unantastbaren Rechte des Lesers ...
- Twitter: a common world chat-channel
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Dezember
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09.12.2008
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Ich glaube die Intention mit der man Twitter kennengelernt hat, spielt ebenfalls eine Rolle. Ich habe es erst durch meinen Prof kennengelernt. ;) Durch seine informellen Netze, hat er mich neugierig gemacht und so nutze ich Twitter auch - im universitären Kontext. Durch jahrelange, synchrone Kommunikationserfahrung hat sich natürlich ein Sprachstil entwickelt, der so manch einem "Offliner" nur Bahnhof verstehen lässt. Dennoch, wirklich privat sind die Statements in den seltensten Fällen. Öffentlich sowieso schon mal nicht, in den privaten Messages schon eher. *g*
AntwortenLöschenWas ich damit sagen will: wenn ich Twitter privat kennengelernt hätte, wäre ich wahrscheinlich nicht auf die Idee gekommen, dass es auch einen Nutzen hat. *nmg*
In diesem Sinne, freu mich, dich wieder zu lesen.
mel