24.12.2008

Eine Geschichte über die Ahnen einer Hexe

Wie du sicherlich bemerkt hast, bin ich eine Hexe (witch), die am Rande einer kleinen Stadt wohnt. Einen Steinwurf nur entfernt von einem Wald, ganz in der Nähe eines kleinen Sees an dem ein Bach entlang fließt. Nicht allzu weit entfernt sind die Überreste (Brunnen) unserer gemeinsamen Vorfahren zu finden und wenn ich über den Berg gehe, dann komme ich zu einem großen Steinmonument, dass viele Jahrhunderte den Druiden diente, ihre Kraft zu sammeln.

Weißt du eigentlich, wer unsere Vorfahren sind? Ich meine die, die aus Hallstadt kommend hier diese Lande bezaubert haben? Ja, ich meine die Völker, die man Kelten nennt und bis heute unsere Sitten und Gebräuche und auch unsere Begriffswelt geprägt haben. Leider haben wir nicht viele gute Überlieferungen, aber ein paar Dinge will ich dir verraten.

Vielleicht hast du schon mal den Begriff "Teutonen" gehört? Es stammt von dem keltischen Wort túath ab, was soviel wie Volk bedeutet. Auch die römische Bezeichnung für die rechtsrheinischen Länder "Germania" wird wohl von einem keltischen Stamm, den Germani abgeleitet.

Bei den Kelten spielt das Übernatürliche immer eine große Rolle - die Geister wohnen überall: in alten Bäumen, in geheimnisumwitterten Felsen, in Flüssen und Sümpfen. Alles unterliegt dem Einfluss der Götter. Sie beherrschen die Welt der Natur, von der der Mensch ein Teil war. Der uralte Glaube an eine große Göttin ist immer noch in unserer Welt zu finden. Nebenbei stammt auch mein Hexenkessel aus dieser Welt: Es ist eine Reminiszenz an Dagdas unerschöpflicher Kessel, dessen Inhalt Erleuchtung, Verjüngung und Heilung bewirkt.

Die Kelten hatten auch einen großen Kalender und viele wichtige Ereignisse sind in ähnlicher Form bis heute erhalten: das Beltine-Fest am ersten Mai sowie das Fest der Samain-Nacht, an dem man den Anfang der dunklen Jahreszeit feiert. Es ist das Fest der Wiedergeburt. Brauch ist es, dass man etwas von dem verschenkt, was man im Jahr zuvor erhalten hat. Ich muss wohl nicht noch erwähnen, dass die Druiden Misteln hierfür sammelten (natürlich von starken Eichen). Und das es im wahrsten Sinne ein Fest der Liebe ist. Ähnlichkeiten zum Baumfest im zweiten Drittel des Dezember sind ersichtlich. Nebenbei bemerkt, auch mein Rabe hat einen Namen einer keltischen Gottheit: Abraxas.

Was ich dir nun mit auf den Weg geben möchte, ist, beachte die kleinen Dinge, die wir von unseren Vorfahren geerbt haben: Nicht nur die Sprache zum Begreifen der Welt, sondern auch die tiefen Achtung zur Natur, die unserer Seele speist und uns erhält.

Hexe Hexenlehre Kelten Germanen Seele

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 
(c) 2008 by 至 Itari